Die Fraunhofer Energietage 2010 in Berlin

Die Fraunhofer Energietage in Berlin

Das Jahr 2010 ist in Hinsicht des Themas Energie ein sehr wichtiges. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung ernannte es zum “Jahr der Energie”. Passend dazu hat das Fraunhofer-Institut für solare Energiesysteme jetzt im September die Fraunhofer Energietage veranstaltet. Die Tage waren ein voller Erfolg und brachten ungefähr 200 Gäste und Redner zusammen, die sich zum Thema “Energiekonzept Deutschland – Mit neuer Energie” austauschten. Mit dabei war unter anderem der Executive Director des Institute for Advanced Sustainability Studies Professor Klaus Töpfer, der auch ehemaliger Bundesumweltminister ist. Bei den Veranstaltungen zeigte sich, dass die Fraunhofer-Allianz einen wichtigen Beitrag zu Fragen der regenerativen Energien und Technologien für Energieeffizienz in Deutschland leisten kann.

Die Fraunhofer Energietage und die Keynote Vorträge

Die Keynote Vorträge der Fraunhofer EnergietageÜber zwei Tage gingen die Fraunhofer Energietage in diesem Jahr. Vom 23. bis zum 24. September trafen sich viele Wissenschaftler, Redner und Gäste, ebenso aber auch Vertreter der Wirtschaft und der Politik, um gemeinsam über Energiefragen der Zukunft zu sprechen. Es gab mehrere Blöcke, in denen verschiedene Fragen diskutiert wurden. Das waren die Themen energieeffiziente Gebäude, erneuerbare Energien, intelligente Netze und Energiespeicher. Zu Anfang gab es jedoch auch Keynote Vorträge.

Die Energietage wurden nach einem Frühstücksbuffet und der Registrierung durch Professor H. J. Bullinger, Präsident der Fraunhofer-Gesellschaft, und Professor E.R. Weber, Sprecher der Fraunhofer-Allianz Energie, eröffnet. Anschließend folgte der erste Keynote Vortrag von Professor H. J. Bullinger zum Thema “Energiesicherheit, Klimawandel und Ressourcenknappheit”. Der nächste Vortrag war von K. Reiche zum Thema “Forschung und Entwicklung für das Zeitalter der regenerativen Energien”. Der Bundesminister a.D. Professor Klaus Töpfer sprach anschließend zu “Chancen und Herausforderungen für Deutschland”. Es folgte Dr. H. Aulich mit “Neue Energien made in Germany.”

Energieeffiziente Gebäude

Nach einem warmen Buffet zum Mittag ging es weiter mit dem Block zu energieffizienten Gebäuden. Das ist ein wichtiger Schritt zur Einsparung von Energie in der Zukunft. Gerade beim Heizen von Gebäuden geht oftmals sehr viel Wärme verloren, sodass zusätzliche Energie aufgebracht werden muss. Allerdings betrifft es nicht nur die Isolierung, denn moderne Gebäude werden mit allerhand Eigenschaften ausgestattet, die es ermöglichen, Energie effizienter zu nutzen.

Vier Redner hielten dazu Vorträge. Das war Professor G. Hauser zum Thema “Energieffizienz in Gebäuden – technische und politische Entwicklungen”. Außerdem C. Wetzel zu “Wirtschaftlichkeit von Energiesparmaßnahmen in Gebäuden”, J. Paulus zu “Kraft-Wärme-Kopplung für Wohngebäude” und C. Stadler zu “Solare Energieversorgungskonzepte und Nullenergie-Gebäude.”

Erneuerbare Energien

Windräder: ein Beispiel für erneuerbare EnergienIm nächsten Block nach einer kurzen Kaffeepause ging es um das Thema der erneuerbaren Energien. Auch hier gab es vier Vorträge. Erneuerbare Energien sind für die Zukunft enorm wichtig, um nicht auf sich gänzlich verbrauchende Ressourcen angewiesen zu sein. Außerdem sind erneuerbare Energien weniger schädlich für die Umwelt. Jahr für Jahr erhöht sich der Anteil erneuerbarer Energien am gesamten Strommix. Der erste Vortrag war von Professor E. Weber zu “Erneuerbare Energien als wichtigstes Standbein des deutschen Energiekonzepts”. Es folgten Professor F. Vahrenholt mit “Zukunftschancen und Restriktionen der Erneuerbaren – Beispiel Wind Offshore”, Professor W. Trösch mit “Bio-Abfall in der Stadt” und P. van Son zum Thema “Desertec: interkontinentales Energiesystem der Zukunft”.

Intelligente Netze

Der nächste Tag begann gleich früh mit dem nächsten Themenblock. In diesem ging es um intelligente Netze. Gemeint sind damit Energiesysteme, die viel effizienter arbeiten können. Durch moderne Steuerung können sich beispielsweise Heizungen und Licht wesentlich besser kontrollieren lassen, sodass nicht unnötig Energie verschwendet wird. Vier Vorträge wurden auch in diesem Block gehalten. Das waren Professor J. Schmid zu “Intelligente Netze für die Integration erneuerbarer Energien in die elektrische Energieversorgung”, Dr. J. Hermsmeier zu “Modellregion Cuxhaven: Dezentrales Energiemanagement im Projekt eTelligence”, Dr. F Schmitt zu “E-Energy Projekt – Modellstadt Mannheim” und Dr. M. Weinhold zu “Neue Geschäftsmodelle mit Smart Grids – The new electricity age”.

Energiespeicher

Energiespeicher und LösungenNach einer Kaffeepause um die Mittagszeit herum begann der letzte Block dieser Fraunhofer-Energietage 2010. Es ging dabei um Energiespeicher. Das ist wichtiger Themenkomplex, der für die Zukunft noch viele offene Fragen bereithält. Vor allem erneuerbare Energien stehen vor der Herausforderung, dass Energie nicht dauerhaft produziert werden kann. Beispielsweise bei der Solar- und Sonnenenergie. Entsprechend müssen Speichertechnologien entwickelt werden. Die Vorträge dazu waren “Energiespeicher – Ein Baustein zur Integration erneuerbarer Energien” von Dr. C. Dötsch, “Industrielösungen Energiespeicher” von Dr. M. Waidhas, “Energiespeicher als flexible Elemente in der Energieversorgung – Status und Ausblick” von Dr. P. Radgen sowie “Innovative Energiespeicher im Fahrzeug” von Dr. J. Tübke.

Fazit zu den Fraunhofer Energietagen

Zum Abschluss der Fraunhofer Energietage gab es noch den Vortrag “Forschung für die Zukunft der Energie” von Dr. G. Schütte. Die Zufriedenheit der Teilnehmer war hoch, da in relativ kurzer Zeit viele Vorträge gehalten wurden, die auch gezeigt haben, welche Herausforderungen die Energiefrage in der Zukunft mit sich bringt.

In verschiedenen Blöcken hat sich gezeigt, dass an verschiedenen Stellschrauben zu drehen und zu forschen ist, um in den nächsten Jahrzehnten komplett auf regenerative Energien umsatteln zu können. Wie die Fraunhofer Energietage gezeigt haben, wird das eine Aufgabe sein, an der die Wissenschaft, die Wirtschaft und die Politik gleichermaßen beteiligt sein müssen.